
Neue Stationen für geteilte Mobilität
Ein Mobilitätskonzept für Düsseldorf
Die Vielfältigkeit der Verkehrsangebote ist ein wesentlicher Faktor in der Förderung alternativer Fortbewegungsmittel abseits des eigenen Pkw. Denn es führt dazu, dass attraktive und leistungsstarke Alternativen zum motorisierten Individualverkehr und mehr Flexibilität und Individualität in der eigenen Mobilität entstehen.
Durch die Möglichkeit, sich ein Fahrzeug mit anderen Personen zu teilen, wird der Bedarf an privaten Fahrzeugen reduziert. So kann die Anzahl der Fahrzeuge im öffentlichen Raum reduziert werden, was einerseits die Sicherheit im Straßenverkehr fördert und darüber hinaus die Möglichkeit schafft, den öffentlichen Raum anders zu nutzen. Geteilte Mobilität macht aber auch die Nutzung des ÖPNV einfacher, zum Beispiel in dem die erste und letzte Meile einfacher überwunden werden kann.
Der Mobilitätsplan D, der aktuell in Erarbeitung befindliche Verkehrsentwicklungsplan für Düsseldorf, adressiert ebenfalls die Themen der Inter- und Multimodalität. Der Düsseldorfer Weg sieht insbesondere stationsgebundene Mobilitätsangebote vor, die sich systematisch über das gesamte Stadtgebiet erstrecken. Aufgrund der Aktualität und der dynamischen Entwicklung wurden bereits Strategien für MobilitätStationen sowie E-Scooter erarbeitet, um für die Themen einen regelnden Handlungsrahmen zu setzen.
Hierzu entstehen aktuell mehrere MobilitätStationen als qualitativ hochwertige Orte der geteilten Mobilität, die durch die kleineren SharingStationen für Elektrokleinstfahrzeuge, Fahrräder (bzw. E-Bikes) und E-Roller ergänzt werden. Bis Anfang 2023 errichtet die CMD acht solcher Stationen, die bis 2030 auf 100 Stationen im gesamten Stadtgebiet ausgebaut werden und für ein zuverlässiges Angebot an strategisch sinnvollen Orten sorgen.

















Die Scooter-Strategie
Das E-Scooter-Sharing hat seit 2019 eine sehr dynamische Entwicklung genommen. Doch mit der zunehmenden Popularität entstanden auch Probleme, insbesondere das vermehrte Falschparken. Deshalb wurde die ›Strategie zum Umgang mit E-Scooter-Sharing in Düsseldorf‹ erarbeitet, die durch den Ordnungs- und Verkehrsausschuss in der Sitzung vom 27. Oktober 2021 beschlossen wurde. Diese sieht eine Reihe von Projekten zur Regulierung des E-Scooter-Sharings vor, die zur Verbesserung der Ordnung des öffentlichen Raums sowie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit führen sollen. Einige Projekte wurden bereits umgesetzt. So konnte die Situation durch die Festsetzung einer Flottenobergrenze wesentlich verbessert werden. Auch die schrittweise Einführung eines stationsbasierten Abstellkonzeptes mit den sogenannten SharingStationen zeigt Wirkung.
Das restliche Stadtgebiet wird in weitere zwei Zonen aufgeteilt: Gebiet B umfasst Pempelfort, Golzheim, Derendorf, Mörsenbroich, Düsseltal, Flingern-Nord, Flingern-Süd, Oberbilk, Friedrichstadt, Unterbilk, Bilk, Niederkassel und Oberkassel. In diesem bieten die Sharing-Anbieter ihre Fahrzeuge weiterhin im free-floating-Prinzip an. In sensiblen, besonders beanspruchten Bereichen werden ebenfalls wie im Gebiet A SharingStationen mit angrenzenden Parkverbotszonen eingerichtet werden.
Das Gebiet C umfasst alle übrigen Stadtteile. Auch hier sollen an besonders sensiblen Stellen E-Scooter Parkzonen sowie Parkverbotszonen entstehen. Das free-floating-Prinzip bleibt auch in diesem Gebiet bestehen.
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Sharing-Gebiete in Düsseldorf

Beispiel für eine verstetigte SharingStation

Rechtliche Grundlagen
Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung
In den letzten Jahren hat sich das Angebot für Mikromobilität schnell weiterentwickelt. Aus diesem Grund trat am 15.06.2019 die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Kraft. In dieser Verordnung wurden die notwendigen Regelungen festgehalten, die als Grundlage für die Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen im Straßenverkehr dienen.
Nach der Verordnung dürfen Elektrokleinstfahrzeuge, wie beispielsweise E-Scooter, nur auf Radverkehrsflächen genutzt werden, sofern diese vorhanden sind. Sind diese nicht vorhanden, dürfen Elektrokleinstfahrzeuge auch auf der Fahrbahn oder außerorts auf dem Seitenstreifen genutzt werden.
Eine Führerscheinpflicht besteht für die Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen nicht.
Sondernutzungserlaubnis
In Düsseldorf wird die Bereitstellung von gewerblichen Verleihsystemen (sowohl E-Scooter, E-Roller, Leihfahrräder) über die sogenannte Sondernutzung geregelt. Den Anbietern wird mit der Erteilung der Sondernutzungserlaubnis ermöglicht, gegen die Verrichtung einer Sondernutzungsgebühr für das entsprechende Angebot den öffentlichen Straßenraum in Düsseldorf im Sinne der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Anspruch zu nehmen. Dabei hat der Anbieter verschiedene Auflagen und Bedingungen zu beachten, wie die Festsetzung bestimmter Verbotszonen, in denen die Sharing-Fahrzeuge in Düsseldorf nicht abgestellt bzw. entliehen werden dürfen. Zu den Parkverbotszonen gehören insbesondere Park-, Grün-, und Naturanlagen, sowie Brücken, Fußgängerzonen, Spielplätze und Friedhöfe. Außerdem müssen unter anderem Radwege, Einfahrten und Warteflächen des ÖPNV freigehalten werden und beim Abstellen der Fahrzeuge sind gewisse Abstandflächen und Restgehwegbreiten einzuhalten.

SharingStation
Wie wird eine SharingStation
entwickelt?
Für SharingStationen werden im öffentlichen Raum passende Standorte mithilfe einer Bedarfsanalyse definiert. Nachdem ausgewählte Standorte zunächst mit Baken und einer mobilen Beschilderung eingegrenzt wurden, erhalten die Stationen eine Bodenmarkierung mit dem Schriftzug ›SharingStation‹ und eine feste Beschilderung. Manche SharingStationen sind zusätzlich mit Pollern ausgestattet.
Haltebügelsystem
Für die SharingStationen wurde eigens ein neues Haltebügelsystem entwickelt, um ein ordentliches Abstellen von E-Scootern zu gewährleisten. Durch eine Verankerung der E-Scooter in der Halterung wird ein Umkippen der Fahrzeuge und ein möglicher ›Domino-Effekt‹ unter den E-Scootern vermieden. Das System wird nun in Düsseldorf zum ersten Mal deutschlandweit pilothaft realisiert.

Haltesystem für SharingStationen

Universal-Verankerung für verschiedene E-Scooter-Modelle
